22.05.2025
FPC
Da es bisher kein systematisches Monitoring der Verbreitung von Lokalzeitungen in Deutschland gab, haben Forscher:innen der Hamburg Media School in Kooperation mit Netzwerk Recherche und Transparency International Deutschland untersucht, wie sich die Situation der Tageszeitungen seit der deutschen Wiedervereinigung verändert hat.
Anlass war eine seit Jahren geführte Diskussion über drohende „Nachrichtenwüsten“ – also Regionen ohne täglich erscheinende Lokalpresse. „Wüstenradar“ schließt diese Lücke, denn die Pionierstudie hat die Zahl der wirtschaftlich unabhängigen gedruckten lokalen Tageszeitungen auf Kreisebene von 1992 bis 2023 systematisch erfasst. Seit Ende 2024 liegen nun gesicherte Fakten für die medienpolitische Diskussion zur Zukunft des Lokaljournalismus auf dem Tisch.
Wir haben mit unseren Gästen auf dem Podium diskutiert wie sich ein fehlender Lokaljournalismus auf die Funktionsfähigkeit von Demokratie und Gemeinwesen auswirkt, wenn es nur noch in jedem zweiten Landkreis eine eigenständige Tageszeitung gibt.
Bricht ohne die fundierte journalistische Berichterstattung vor Ort eine wichtige Säule der Demokratie weg? Und führt das Sterben der Lokalpresse gar zu einer stärkeren Polarisierung der Gesellschaft durch soziale Medien? Wie schwer hat es die investigative Recherche vor Ort, wenn Zeit und Geld fehlen? Gibt es Förderinstrumente, die eine journalistische Unabhängigkeit und Staatsferne garantieren? Und wieviel ist uns allen lokaler Journalismus in Deutschland heute noch wert?
Zu Gast beim 188. MedienMittwoch Dr. Thomas Schnedler (Co-Geschäftsführer Netzwerk Recherche) und Axel Grysczyk (Chefredakteur HNA), das Gespräch moderierte Michaela Schmehl (FPC-Vorstandsmitglied), Begrüßung Wolfgang Borgfeld (Kurator, m² MedienMittwoch Stiftung).
Videoaufzeichnung
Referenten

Co-Geschäftsführer, Netzwerk Recherche
Dr. Thomas Schnedler

Chefredakteur, Hessische/Niedersächsische Allgemeine HNA
Axel Grysczyk
